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AutorenbildFC Könen

Tour-Tagebuch einer legendären Badminton-Mannschaftsfahrtnach Odert

Aktualisiert: 15. Jan.

Weit im Voraus geplant durch die kreativen Köpfe des FC Könen Sandra1 und Carina, ging die diesjährige Abteilungsfahrt des FC Könen/Abteilung Badminton nach Odert.

Odert ist ein Dorf und Ortsbezirk der verbandsfreien Gemeinde Morbach.

Höhe 440 m ü. NN, Einwohner 100 (Stand 2019).

Telefonvorwahl ist die 06533 (!).



Bereits diese atemberaubenden Fakten, die der Autor natürlich im Vorfeld der Reise recherchierte, brachten die Vorfreude auf den Siedepunkt.


Freitag, 07.07.2023 Tag der Anreise


Ich befinde mich auf meiner Arbeit im Endspurt. Es ist 17 Uhr und eine Minute. Möchte mich soeben fertig machen, da klingelt mein Smartphone: es ist Robert. Hektisch greife ich nach meinem technischen High-end-Gerät, um herauszufinden was ich für ihn tun kann. „Hellloooo“ schallt es durch den Hörer! „Soll ich 2 Paletten Bier und 2 Paletten Cola mitbringen?“ Die unsichere, leicht zitternde Stimme des Starspielers des FCK wirkt verzweifelt. Verzweifelt wie ich ihn auf dem Badminton-Court nie erlebt habe. Ich antworte, dass dies in seinem Ermessen liege. Beiderseits beruhigt und zufrieden beenden wir das Gespräch. Spannungsbogen kann ich. Dies hat mir Laura in nächtelangen Konversationen eindrucksvoll vermittelt.


Ich sammle mich kurz und schalte meinen Computer aus. „Geschafft!“ denke ich, während ich mich auf den Heimweg mache. Den dringend benötigten Bollerwagen im Kofferraum und den Wind im Rücken geht es los. Freue mich bereits auf meine Freunde des Badminton-spielenden Kegelclubs. Ein paar „schräge Vögel“ sind schon dabei- der ein oder andere bewegt sich hart an der Grenze des Zulässigen. Nenne hier keine Namen. Auch nicht den von Sascha als Beispiel. Da ich eher der Typ „extrem vernünftig und schüchtern“ bin sollte man vermuten, dass es mich stört, jedoch ruhe ich in mir selbst und kann mit solchen Abweichungen umgehen. Aber ich schweife ab…


Zuhause in Pluwig angekommen rolle ich gewohnt lässig auf den Hof. Das Wetter passt. Es ist nicht zu heiß aber dadurch angenehm. Sandra1 plant mich mit ihrem weißen Stauraummobil abzuholen. Ihr kastenwagenähnliches Geschoss ist ausreichend, um eine Kleinstadt (sagen wir Saarburg als Beispiel) von A nach B zu bewegen. Umso erstaunter ist sie, als ich vorschlage, mit meinem PKW ans Reiseziel nach Odert zu fahren. Gekonnt verstaue ich gefühlte 36 Taschen neben dem Bollerwagen und ab geht’s.


Die Fahrt verläuft reibungslos. Sandra1 und ich befinden uns in einem lockeren Smalltalk. Nach ca. 40 Minuten erreichen wir das Traumziel in Odert. Es ist noch schöner als ich es mir in meinen Träumen ausgemalt habe. Alle für den Freitag angekündigten Gäste sind bereits dort. Sascha reiste mit seinem grünen Fahrrad an. Lediglich Lisa fehlt noch - ihr Anreise ist etwas beschwerlicher, weshalb sie erst später erwartet wird. Patrick („HALLO IHR SCHÖNEN MENSCHEN!“) hat gekühltes „Astra“ in 0,33 Liter-Dosen am Start, während René sein ebenso in 0,33 befindliches „Heineken“ als Alternative bereitstellt. Die erste Dose ist schnell geleert.


Ich erkundige die weitläufige Ferienanlage die, wie Markus´ Recherchen ergaben, eine ehemalige Schule war und bereits vor 50 Jahren erbaut wurde. So stellt sich auch das „Klassenfahrt-Feeling“ sofort ein. Schlafsäle befinden sich auf der oberen Etage des wundervollen Anwesens. Extrem lustig finde ich die Bezeichnungen der einzelnen Zimmer und Säle mit lokalen Bezeichnungen wie „Hunsrück, Frankreich oder Moselstadion“

Ein Hoch auf die Brainstorming Abteilung des VFJ in Odert.


Ich finde mich im „Hunsrück“ -Saal ein. Neben mir hat sich bereits die absolute Top-Elite des FC Könen platziert. Robert, Patrick und Przermek umrahmen mein Nachtlager während Andreas sich im oberen Geschoss des von Schreinermeisterhand gefertigten Etagenbetts bequem gemacht hat. Die Nacht könnte für mich nicht früh genug kommen jedoch gibt es für den Freitagabend noch ein Programm. Es geht zum Essen in das in Morbach-City gelegene Szene-Lokal „Zum Dorfkrug“. Mit gleich vier PKW setzt sich der Trupp des FC Könen um 19:10 Uhr in Bewegung. In Kolonne geht der heiße Ritt nach Morbach- das Beverly Hills des Hochwalds. Vor Ort angekommen werden wir durch eine nervös wuselnde Belegschaft des Dorfkrugs empfangen. Selten- so scheint es- haben die dort beschäftitgen Angestellten mit solch prominenten Gästen Umgang. Die Nervosität weicht als man feststellt, dass auch Spieler des FC Könen nur Menschen sind. Schnell wird die Vorbestellung mit der Personenzahl verglichen. Es geht professionell zu zwischen dem selbsternannten Führungsspieler und Aushängeschildes des FCK ,Kaipi, und dem Chef des Restaurants.


Das vorbestellte Essen wird- ähnlich den Abläufen in einem Ameisenstaat- blitzschnell und gekonnt serviert. Die Sportler des FC Könen haben einen Blick für ausgewogene Ernährung und verzehren die leckeren Speisen in anständiger Manier. Wie im Flug vergeht die grandiose Beköstigung.


Robert und ich entladen und montieren den dringend benötigten Bollerwagen schnell und präzise. Patrick, seines Zeichens ein begnadeter Handwerksfachprofi, muss die ein oder andere Korrektur am drahtigen Gefährt vornehmen. Dann sind wir bereit zu starten. Leider stellt sich heraus, dass die gesamte Gruppe durch die extrem stressige und lange Anreise doch etwas ermüdet daherkommt. So passiert es, dass sich lediglich sechs Personen, die mit allen Wassern gewaschen sind, den Fußweg ins 6 Kilometer entfernte Odert antreten. Der Rest nutzt das mitgebrachte KFZ. Den Kommentar Daniels, dass die Idee, zu Fuß zu gehen, scheiße war, ignoriere ich an dieser Stelle. Personalrechtliche Konsequenzen werden an offizieller Stelle erfolgen.


Es ist bereits dunkel als wir loslegen. Robert erfuhr durch die ansässige ehemalige Jugend der Stadt die Richtung, in die wir uns bewegen müssen. Es geht am Festplatz vorbei, auf dem wir auf unmissverständliche Weise kundtun, dass wir vom FC Könen kommen „KÖÖÖÖNEN!!!!“ hinaus aus der Stadt Richtung Radweg. Die Musik schallert über Feld und Flur als wir nach circa 500 Metern feststellen, dass die 6 Kilometer sich mühsamer als erwartet herausstellen. Nachdem der Bollerwagen in einer gefühlt 95-prozentigen Steigung auf die Seite fatzt und die Bierdosen sich im kniehohen Gras verteilen, beschließen wir, unsere Reise nach ganzen 1,7 Kilometern- die wir vermutlich in die falsche Richtung gelaufen sind- zu beenden und Plan B zu wählen. Andreas- der sich in Odert im Standby-Modus befindet- wird angerufen. Wie der Wind kommt er mit seinem Familienkombi angesaust, um 6 Personen samt Bollerwagen aufzunehmen. Ein nachdrücklicher Dank an dieser Stelle im Namen der gesamten Wandergruppe.


Der Freitagabend in Odert klingt langsam und gediegen aus. Ganz so wie es sich für ein Profi-Badminton-Team gehört. Es wird Tischtennis gespielt, Alkohol konsumiert und auch der Kicker kommt zum Einsatz. Sascha fällt mal wieder durch aggressiv unfaires Verhalten an der Tischtennisplatte auf. Starjurist „Dn Langen“ wurde bereits über die Vorfälle in Kenntnis gesetzt.


Zu vorgerückter Stunde geht es nach und nach in Richtung der Schlafsäle. Ich bin voller freudiger Erwartung da ich- im privaten Bereich- eine solch luxuriöse Schlafgelegenheit leider nicht kenne. Wohlig schmiege ich mich in die Schlafoase. Es dauert nicht lange bis ich einschlafe. Gegen 5 Uhr werde ich dann von einem steten Schnarch Geräusch aus dem Schlaf gerissen. Ich schaue mich um. Es ist mein polnischer Freund Przermek, der sich mit einer Handsäge aus alten Wehrmachtsbeständen zur Aufgabe gemacht hat, den gesamten Wald zwischen Warschau und Lodz innerhalb nur einer Nacht zu roden. Es verschlägt mich in den im Erdgeschoss befindlichen Aufenthaltsraum, wo ich vergeblich versuche, weiter zu schlafen.


Samstag, 08.07.2023:

Gegen 10 Uhr: Jan ist angekommen und hat Brötchen dabei. Er bereitet auch umgehend frische Waffeln zu.



Dieser feine Herr ist ein echter Zugewinn für unser Team. Ihn umgibt eine magische Aura, die ihres Gleichen sucht. Markus sorgt gekonnt für feinstes Rührei. Die perfekt ausgestattete High-End-Küche macht das Kochen und Backen zu einer Wohltat. Carina setzt Kaffee auf. Alles läuft Hand in Hand. Nach und nach Erscheinen immer mehr der attraktiven Sportler unseres herausragenden Vereins am Frühstückstisch und schlemmen um die Wette.


Danach wird der weitere Tagesablauf geplant. Zum Glück ist auch Susanne in der Zwischenzeit angekommen. Als ehemaliger Star des VFJ Odert gibt sie die ein oder andere Anekdote aus ihrer langjährigen Jugendfreizeit zum Besten.


Es soll ins Schwimmbad nach Morbach gehen. Gesagt- getan. In unseren PKW begeben wir uns ins nahegelegene Freibad. Die Stimmung ist gut- alles läuft unbeschwert.


Im Schwimmbad angekommen entkleiden sich die durchtrainierten Sportler des FCK bis auf ihre Badebekleidung. Dass wir einem Sportverein angehören, ist auf den ersten Blick erkennbar und der Neid der anwesenden Gäste lässt sich wegen gieriger Blicke auf unsere makellosen Körper nicht leugnen.


Monchhichis Idee, dass wir uns auch komplett unbekleidet im Freibad bewegen könnten, wird jedoch durch die Hausregeln des Schwimmbads schnell unterbunden. Dies aber nur eine Randnotiz.


Patrick erklimmt wie eine Raubkatze den Sprungturm und schwingt seinen wendigen Körper aus atemberaubenden drei Metern in das darunterliegende Nass. Nicht nur die Blicke der fremden Damen begleiten ihn bei seinen Sprungkünsten. Auch die einheimischen Herren wundern sich über dieses junge Talent. Auf der Rasenfläche daneben wird gekonnt Volleyball zelebriert. Der ein oder andere Smash-Ball landet im Liegebereich der sich tummelnden Gäste, die sich in der Nähe des Spielfeldes aufhalten. Markus verletzt sich bei einem Hechtsprung mit anschließender Kung-Fu-Abrollbewegung leider sein Knie, jedoch ist er hart im Nehmen und es sollte bei diesem einen Zwischenfall bleiben.


Zurück in Odert und ohne weitere Zwischenfälle stelle ich voller Freude fest, dass Dietmar- unser Mann mit 20 Jahren Erfahrung in unserer Abteilung- auch den Weg nach Odert gefunden hat. Gewohnt lässig erzählt er Geschichten aus vergangenen Tagen als er noch mit seinem Doppelpartner „dn Langen“ die Turnhallen der Region zum Kochen brachte.


Es wird Rasenschach gespielt bei dem sich Sandra1 in Kombi mit Lisa als unschlagbar erweisen.




Ab und zu durchbricht ein gellender Schrei den sonst sehr ruhigen Luftraum, der das Anwesen umgibt- nämlich immer dann, wenn Robert an der Tischtennisplatte in Aktion ist. „AAAH, OOOH, EEEEEH, AAAAAAHHHH“, um nur einige Zitate zu nennen.


Am späten Nachmittag wird dann endlich der Grill angefeuert. Andreas und Markus kristallisieren sich hier als treibende Kraft heraus und weisen ihre jahrelange Grillerfahrung im Privatbereich beeindruckend nach. Markus´ Kartoffelkochtopf aus dem Kaufland ist wirklich mega.


Kathleen und Kristin sowie Henning haben ebenso wie Sandra2 nun auch den Weg nach Odert gefunden. Jetzt kann es richtig los gehen.


Im unmittelbaren Bereich vor der royalen Villa hat sich eine größere Runde an Personal zusammengefunden, um das lustvolle Kartenspiel „Einer muss verlieren“ zu spielen. Michael flext mit seiner Stromversorgungsstation, die unserer Lichtquelle ausreichend Elektrizität liefert, um auch in absoluter Dunkelheit das Kartenspiel aufrecht zu erhalten. Innerhalb der circa 3 Stunden, in denen wir die Karten rauf und runter quälen stellt sich heraus, dass Carina in „Einer muss verlieren“ einfach unerreicht bleibt. Auch dies lediglich eine Randnotiz. Aber auch ein Samstag ist irgendwann mal zu Ende.


Sonntag, 09.07.2023 aufgeräumt und Abflug


Abschließend möchte ich noch einen besonderen Dank an unserem geliebten Sheng (Peng Peng) aussprechen, der die Auslebung in der dekadenten Art und Weise durch seine Finanzkraft erst möglich machte.


Schön wars. Nach der Fahrt ist vor der Fahrt.


Euer Kaipi








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